Wie shoppen die Deutschen – Online-Kaufverhalten

Victoria

6 min Lesezeit

Immer mehr Personen erledigen ihre Einkäufe im Internet und betreiben damit sogenanntes Onlineshopping. Die Anzahl der Onlineshops ist in den letzten Jahren expandiert und es ist kein Ende in Sicht. In Deutschland sind es rund 50 Millionen BundesbürgerInnen die mindestens einmal pro Jahr das Internet für Onlineshopping benutzen. Laut einer Studie von Bitkom entspricht dies 71 % der Bevölkerung ab 14 Jahren. Wie sich das auf das Online-Kaufverhalten der Deutschen dabei entwickelt erfährst du hier.

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Inhalt

In diesem Artikel erfährst Du über das Online-Kaufverhalten der Deutschen und die Veränderung des online Kaufverhaltens durch die Corona-Pandemie.

Welches Gerät ist am beliebtesten für das Online-Shopping?

Der Kunde von morgen shoppt per Smartphone. Diese Art des Online-Shoppings ist besonders bei den 14 bis 29-jährigen vertreten. Sie lieben es wo und wann immer sie wollen, per Touch am Smartphone, das gewünschte Produkt zu bestellen. Personen ab 50 Jahren hingegen sind weniger Smartphone affine und präferieren den Desktop zum Kaufabschluss im Internet. 

Geringe Akzeptanz für neue Shops

Deutsche Onlinebesteller sind loyaler als gedacht. Mehr als zwei Drittel der Befragten, laut Trialo, bevorzugen immer wieder dieselben Internet-Shops, um ihre Kauflust zu stillen. Dieses habitelle Verhalten zeigt sich vorallem, weil viele Shopper davon bisher bei höchstens drei verschiedenen Shops Produkte bestellt haben. Am häufigsten zur Produktrecherche wird Google, gefolgt von Amazon und Ebay verwendet. Auch bei den tatsächlichen Bestellungen sind Amazon und Ebay ganz vorne mit dabei. Den Verbraucher jedoch auf eine andere Plattformen zu bewegen ist schwer, denn dieser folgt gerne seinen Gewohnheiten und ist weniger impulsiv bei seinen online Kaufentscheidungen.

Click-and-Collect 

Parallel zum Offline-Einzelhandel hat sich das sogenannte Click-and-Collect in Deutschland etabliert. Der Kunde hat die Möglichkeit ein Produkt online zu kaufen und es vor Ort im Handel abzuholen. Jedoch ist dieser Service noch nicht in alle Online-Shops durchgedrungen und viele Konsumenten sehen diesen Service als sinnlos. Viel lieber nutzen die Deutschen den Service der kostenlosen Beratung vor Ort im Handel und verschwinden dann hinter ihre Bildschirme, um das gewünschte Produkt online zu kaufen. Das Kaufverhalten der Deutschen ist schon sehr speziell, findest Du nicht?

Was kaufen Deutsche im Internet?

Bekanntlich kein Produkt ist nicht online erhältlich, doch was landet im digitalen Warenkorb der Bundesbürger? Laut einer Online-Kaufverhalten-Studie von Dialego aus dem Jahr 2018, ist die beliebteste Produktkategorie die Bekleidung, bereits 85 % geben an, schon einmal ein Kleidungsstück gekauft zu haben. Mit erstaunlichen 70 % folgt die Kategorie Schuhe. Bei jüngeren Frauen kommt noch das Segment Kosmetika und Drogerieartikel dazu, 52 % der Befragten gaben an, bereits Gesichtscremes oder Waschmittel online gekauft zu haben. Im Bereich des Online-Spielzeugmarktes sind vorwiegend Eltern unterwegs, diese und noch andere Spielzeugkäufer machen aktuell 42 % aller Befragten aus. Das Schlusslicht beim Kaufverhalten im Internet bildet der Lebensmittel-Bereich, nur ab und an werden Lebensmittel des täglichen Gebrauchs im Internet bestellt. Immerhin sind es 34 % der Befragten, die schon Schokolade, Getränke oder Käse bestellt haben.

Geschlechts- und altersspezifisches Kaufverhalten online

Auch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern und verschiedenen Generationen, wenn es um das Thema Online-Kaufverhalten geht. Wie es die Stereotypen sagen, kaufen deutlich mehr Frauen Kleidung online, wohin gegen Männer seltene Kleidung online kaufen, jedoch durchschnittlich mehr Geld ausgeben. Umgekehrt ist es im Bereich der Elektroartikel, Männer bestellen öfter Elektroartikel online und geben hierbei rund 180 € pro Kauf aus, Frauen hingegen kaufen seltener Elektroartikel ein, aber wenn sie zugreifen dann richtig. Der durchschnittliche Warenkorbwert liegt bei 226 €. Ein weiterer Unterschied findet sich zwischen der jüngeren und älteren Generation. Erstaunlich ist, dass rund 25 % der Befragten unter 29-Jährigen angeben, dass sie gerne auf eine impulsive Shoppingtour im Internet gehen, um sich aufzuheitern. Nur 2,7 % der über 50-Jährigen geben an, der Laune wegen Onlineshopping zu betreiben.

Kostenfreie Retouren als Wettbewerbsvorteil

Fast jeder größere Onlineshop bietet kostenlose Rücksendungen an, doch seit der EU-Verbraucherrichtlinie 2014, müsste jeder Kunde seine Rücksendung selbst bezahlen. Doch das haltet viele Onlineshops nicht davon ab, den Service weiterhin kostenfrei anzubieten, und dadurch einen Wettbewerbsvorteil anderen gegenüber zu haben. Laut einer repräsentativen Studie, geben 50 % der Befragten an, beim Onlinekauf gezielt darauf zu achten, ob kostenfreie Retouren angeboten werden und ob sie dadurch tatsächlich bei dem Händler etwas kaufen wollen.

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Artikelbewertungen sind ausschlaggebender als gedacht

Ähnlich ist es bei Artikelbewertungen, Empfehlungen und Meinungen von anderen Online-Käufern werden gerne angenommen. Über 70 % der User lassen sich durch positive Kundenbewertungen vom Kauf überzeugen. Negative Bewertung ist hierbei trotzdem nicht ungern gesehen, doch erwarten sich die Käufer ein Feedback des Shopbetreibers, um dann einen Rückschluss auf die Vertrauenswürdigkeit des Shops zu erschließen.

Die passende Zahlungsmethode finden

Jetzt noch ein Blick auf eine der größten Hürde im Onlineshop; der Checkoutbereich. Noch immer verlassen hier die meisten Kunden den Shop und brechen den Kaufabschluss ab. Es gibt verschiedene Einflussfaktoren die diese Kaufabbruchrate erhöhen, die zu geringe Auswahl an Zahlungsmethoden ist bei den Deutschen nicht gerne gesehen. Die beliebteste Zahlungsmethode der Deutschen ist der Kauf auf Rechnung gefolgt von PayPal und Lastschrift. Doch nicht nur der Faktor der verschiedenen Zahlungsmethoden erschwert den Kunden den Checkout, oft ist das Problem des Kaufabbruchs der Checkoutbereich selbst.

Die Veränderung des E-Commerce Kaufverhaltens durch Corona

Homeoffice statt Büroalltag, keine Treffen mehr mit Freunden, Bars und Restaurants haben geschlossen und Shopping im Laden gib es so in seiner bekannten Form auch nicht mehr. In der Corona-Krise ändern die Menschen nicht nur was sie kaufen, sondern auch wie und wo. Das Online-Kaufverhalten der Konsumenten hat sich durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf einmal drastisch verändert. Der Onlinehandel erlebt so manche Hochs und Tiefs innerhalb weniger Monate, welche bisher auf einen Zeitraum von drei bis vier Jahren vorprognostiziert wurde.

Signifikanter Traffic-Uplift

Seit Beginn dieses Jahres konnte der Onlinehandel durch die Veränderung des Einflussfaktoren einen bedeutenden Zuwachs wahrnehmen. Im Vergleich von Jahresanfang bis Ende März 2020 wuchsen die Bestellmengen um ganze 88 %. Hierbei sind auffallende Gewinner die Pharmaindustrie und die Lebensmittelbranche, beide verzeichnen einen intensiven Zuwachs der letzten Wochen. Ebenso großer Beliebtheit erfreut sich die „Do-It-Yourself-Branche“, Baumärkte erleben eine deutlich höhere Nachfragen als vor der Corona-Krise. Das Online-Kaufverhalten in Deutschland ist also doch nicht so versteift wie anfangs gedacht.  

Shoppen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Ganz nach diesem Motto kaufen die Deutschen nach wie vor online ein. Der Kauf von Spielwaren stieg im Schnitt um 90 % an, ein Grund dafür könnten die geschlossenen Kindergärten sein, Eltern müssen nun Zuhause ihren Nachwuchs bei Laune halten. Auch der Kosmetikmarkt konnte einen Anstieg verzeichnen, die Bestellungen stiegen hier ebenfalls signifikant. Nur moderate Anstiege gab es bisher im Möbel- und Einrichtungshandel, sowie im Elektronikbereich. Der Bekleidungshandel wies Ende März noch keine großen Veränderungen auf, dieser blieb relativ konstant. 

Tourismusbranche als eindeutiger Verlierer

Nicht ausschließlich stationäre Handel sind von der Krise betroffen, viele Onlinehändler, vor allem in der Tourismusbranche, wo die Zugriffe auf Reiseportale seit Jahresbeginn bei nur mehr 34% lagen, sind von den neusten Ereignissen betroffen. Insbesondere Online-Buchungen für Veranstaltungen, Reisen und Flugtickets sind um drastische 75 % gesunken. Auch gutes Marketing der Reiseverantstllter konnte hier nur wenig am Online-Kaufverhalten der Konsumenten beeinflussen.

Kaufverhalten im Onlinehandel

Während des „Lockdowns“ konzentrieren sich viele auf das Wesentliche, deshalb zeichnet der Onlinehandel nicht nur Zuwächse auf. „E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus“, sagte der bevh-Präsident Gero Furchheim. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich ein Einbruch der E-Commerce-Umsätze ab, jedoch Studien zufolge werden sich die Ausgaben für Kleidung, Möbel und Haushalt im Laufe des Jahres wieder erholen. Nach Ende der Epidemie sollten alle wichtigen E-Commerce-Kategorien wieder auf ihr vorheriges Niveau zurückkehren, oder dieses sogar übertreffen. 

Erholung nach der Krise

Zusammenfassend ergibt sich, dass der E-Commerce-Bereich nach der Krise einen deutlichen Vorsprung haben wird. Viele Konsumenten, die vorher nicht mit Online-Shopping konfrontiert waren, konnten nun auf den Genuss des E-Commerce kommen und dieses für sich entdecken. Das derzeitige Online-Kaufverhalten hat den Onlinehandel revolutioniert. Der Onlinehandel wird in Zukunft noch viel stärker im Bewusstsein der Menschen verankert sein und kann aus den jetzigen Problemen nur lernen. 

Der Checkout und all seine Tücken

Der Onlinehandel wird immer wichtiger, ob mit oder ohne Corona-Pandemie, wird sich in Zukunft noch einiges ändern. Wer jetzt verpasst Fuß zu fassen, der wird langfristig im E- & M-Commerce-Bereich verlieren. Es ist also von großer Bedeutung heute noch Veränderungen am Onlineshop, insbesondere dem Checkout, vorzunehmen und sich in ungewisses Gewässer zu wagen. Sie sind nicht alleine, wir helfen Ihnen gerne bei Ihrer neuen Mission. 

Sie benötigen Hilfe bei der Optimierung Ihres Checkouts?

Quellen:
https://www.e-commerce-magazin.de/studie-zum-kaufverhalten-zwei-drittel-zieht-es-immer-zu-gleichen-anbietern/
https://ecommerce-news-magazin.de/ecommerce-dienstleistungen/ecommerce-payment/ecc-payment-studie-rechnung-und-paypal-sind-nach-wie-vor-konsumentenlieblinge/
https://www.bitkom.org/sites/default/files/pdf/noindex/Publikationen/2013/Studien/Trends-im-ECommerce/BITKOM-E-Commerce-Studienbericht.pdf
https://www.bitkom.org/sites/default/files/pdf/Presse/Anhaenge-an-PIs/2017/12-Dezember/Bitkom-Pressekonferenz-171206-E-Commerce-Weihnachten.pdf
https://www.trialo.de/kaufverhalten-der-deutschen-im-internet/
https://www.marktforschung.de/aktuelles/marktforschung/online-shopping-was-kaufen-die-deutschen-am-liebsten-ein/
https://unternehmer.de/marketing-vertrieb/213187-online-bewertungen-studie
https://www.n-tv.de/wirtschaft/So-veraendert-die-Krise-das-Kaufverhalten-article21703787.html https://handelsjournal.de/corona/april/krisengewinner-e-commerce.html https://www.e-commerce-magazin.de/internetnutzung-in-zeiten-von-corona-so-shoppen-die-deutschen/
https://www.absatzwirtschaft.de/corona-umfragen-auch-der-online-handel-leidet-massiv-171477/